Weniger Friktion für bessere Conversion und mehr Spenden
Überblick
Bei diesem Pro-bono-Projekt habe ich Plan International unterstützt, eine NGO, die Spenden sammelt und Kinderpatenschaften anbietet, um Kindern in Not zu helfen.
Meine Aufgabe war es, Verbesserungsmöglichkeiten für den Checkout-Ablauf für Spenden und Patenschaften zu finden, mit einem Schwerpunkt auf der Conversion-Optimierung.
Basierend auf einer heuristischen Bewertung und einem Wettbewerbsvergleich habe ich den Checkout-Flow neu gestaltet, um ein reibungsloses Benutzererlebnis für bessere Conversion sowohl auf Mobilgeräten als auch auf Desktops zu bieten.
Ein einfaches und intuitives Checkout-Formular
Auf dem Desktop war eines der größten Probleme ein etwas überladenes Layout, das den verfügbaren Platz nicht optimal nutzte. Die daraus resultierende kognitive Belastung war wahrscheinlich ein Grund für den Abbruch des Checkout-Vorgangs.
Das neue Design mit klarer visueller Hierarchie. Unnötige Seitenelemente habe ich entfernt und ein einspaltiges Formularlayout mit weniger Feldern verwendet, um das Ausfüllen zu beschleunigen und zu vereinfachen.
Das Promi-Testimonial habe ich durch eine Spendenübersicht ersetzt, um Spender*innen zu ermutigen und die kognitive Belastung zu reduzieren.
Die Navigation zwischen den Prozessschritten ist jetzt intuitiver: Sie zeigt deutlich an, wo sich Benutzer*innen gerade befinden und wohin sie navigieren können.
Ein schlanker Prozess für schnelle Ergebnisse
Im Kontext der knappen Projektressourcen entschied ich mich für einen kurzen und schlanken Prozess, der es mir ermöglichte, mit den begrenzten Ressourcen maximale Ergebnisse zu erzielen:
- Heuristische Bewertung: Ich überprüfte den bestehenden Checkout-Ablauf anhand von Best Practices.
- Bericht und Strategie-Sitzung: Ich besprach die Ergebnisse mit meinem Kunden und schlug verschiedene Szenarien zur Verbesserung des Checkouts vor.
- Wettbewerbsvergleich: Ich führte eine Wettbewerbsanalyse vergleichbarer Checkout-Abläufe ähnlicher Organisationen durch. Dies half mir bei der Beantwortung von Fragen wie:
- Sollten wir einen mehrstufigen oder einen einstufigen Checkout verwenden?
- Wie gehen wir am besten mit Geschenkoptionen im Zusammenhang mit Spenden um?
- Interviews: Ich musste herausfinden, wie man am besten Vertrauen in einen Spenden-Checkout aufbaut. Also führte ich 5- bis 10-minütige Interviews mit aktuellen Spendern. Ich fragte sie nach ihren Zweifeln und welchen Informationen sie benötigten.
- Neugestaltung: Basierend auf den gesammelten Erkenntnissen gestaltete ich den Ablauf neu. Ich verwendete die Standardkomponenten des Frontend-Frameworks des Kunden, um den Entwicklungsaufwand gering zu halten.
Spender*innen im Checkout bestätigen
Der Kunde wünschte sich einen besonderen Fokus auf Vertrauensbildung im Checkout. Meine Hypothese war, dass es einen Unterschied zwischen Vertrauensbildung und -bestätigung gibt.
Vertrauen aufbauen oder bestätigen?
Menschen entscheiden sich vor dem Checkout-Prozess für oder gegen eine Organisation und dort muss Vertrauen aufgebaut werden.
Während des Checkouts brauchen Menschen eher die Bestätigung, dass sie das Richtige tun.
Mit Erkenntnissen aus den Nutzerinterviews habe ich ein Modell für die User Journey bei Spenden erstellt:
Landingpages müssen die Aufmerksamkeit der Spendenden fesseln, sie in der Überlegungsphase unterstützen und sie bis zur Entscheidung für eine Spende begleiten. Hier gilt es, Vertrauen aufzubauen, z. B. durch Erfahrungsberichte von Prominenten oder Transparenzhinweise.
Befinden sich die Spendenden im Checkout, ist die Entscheidung bereits gefallen. Wir möchten, dass die Spende abgeschlossen wird, der*die Spendende Wertschätzung erfährt und im Idealfall Loyalität entwickelt. Wir möchten die Entscheidung bestätigen durch Informationen zu:
- Wahl der Spende (Art und Betrag)
- Kündigungsmöglichkeiten und Steuerfragen
- häufigen Fragen und Antworten
Wie das neue Design Spender*innen in ihrer Entscheidung bestätigt
Die Neugestaltung zielt darauf ab, die Entscheidung der Spender*innen zu bestätigen durch
- emotionale Ansprache,
- das Beseitigen von Zweifeln,
- das Beantworten von Fragen, die im Checkout auftauchen.
Dazu habe ich das Promi-Testimonial entfernt und durch eine Spendenübersicht ersetzt, die die wichtigsten Fragen beantwortet:
- Wofür spende ich?
- Wie sieht es mit Zahlungen und Steuern aus?
Die Übersicht zeigt den Betrag und den Zweck der Spende – im Falle einer Kinderpatenschaft mit dem Foto des Kindes, um Emotionen zu wecken – sowie die Information, dass Zahlungen jederzeit gestoppt werden können und die Spende steuerlich absetzbar ist.
Ich habe unten auf dem Bildschirm einen FAQ-Bereich hinzugefügt, um mehr Platz für Informationen zu schaffen, die zuvor zwischen den Formularfeldern platziert wurden (z. B. welche Arten von Unternehmen spenden dürfen und welche nicht).
Auf diese Weise hat Plan International die Flexibilität, die FAQs anzupassen und zu ergänzen, ohne dass Layoutänderungen erforderlich waren. Gleichzeitig wirkt das Formular weniger überladen.
Weniger Ablenkung und mehr Conversions durch smarten Login & Kontoerstellung
Anmeldung und Gast-Checkout
Der bestehende Ablauf bot einen Gast-Checkout, einen PayPal-Checkout und eine Anmeldung in mehreren Schritten.
Das neue Design positioniert alle Auswahlmöglichkeiten in Schritt 1 nebeneinander und bietet eine klare visuelle Hierarchie auf der Anmeldeseite.
Kontoerstellung
„Es wurde beobachtet, dass die Unterbrechungen für eine zu frühe Kontoerstellung für Gastbenutzer*innen – vor oder mitten im Checkout-Prozess – einige Teilnehmer*innen zögern ließ und ihren Fortschritt beim Checkout stoppte.“
Baymard Institute (übersetzt)
Im bestehenden Ablauf kann der Benutzer in Schritt 2 des Prozesses ein Konto eröffnen. Die Vorteile werden wenig erklärt.
Das neue Design ermöglicht die Kontoerstellung im letzten Schritt, nachdem der*die Spendende den Bezahlvorgang abgeschlossen hat. Auf der Seite werden die Vorteile eines Kontos klar aufgelistet.
Das sagt mein Kunde
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